Möchte man den Begriff „Steildach“ oder auch „Spitzdach“ definieren, muss man ehrlich sagen, DAS EINE Steil- bzw. Spitzdach an sich gibt es nicht. Vielmehr sammeln sich unter Bezeichnung Steildach eine Vielzahl von Dachvarianten, die eine Neigung – dem Steildach Winkel – von mindestens 20% aufweisen.
Besonders die Witterungsbeständigkeit macht Steildächer zur beliebtesten Dachform in unseren Breitengraden. Denn diese Dachform leitet Niederschlagswasser besonders gut ab, bietet positive Eigenschaften für die Wärmedämmung und ist oft besonders gering im Wartungsaufwand.
Mit Dachfenstern und Gauben wird ein modernes Steildach zur lichtdurchfluteten Wohlfühl-Oase mit viel Wohnraum. Diese können auch nachträglich in das Dach integriert werden.
Das Satteldach, auch Giebeldach genannt, ist die klassische und am häufigsten anzutreffende Steildachform in kalten bis gemäßigten Zonen, wie der Region Aachen.
Eine Auswahl:
Wir haben eine Übersicht über die verschiedenen Steildachformen für Sie erstellt.
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Bei der Planung eines modernen Steildachs auf dem aktuellen Stand der Technik, sind verschiedene Faktoren zu bedenken, zum Beispiel Energieeffizienz, Nutzfläche, Lichtgestaltung und natürlich nicht zu vergessen, ästhetisches Empfinden.
Zu Beginn der Planung sollte daher auch genau über die (spätere) Nutzung der Wohnfläche nachgedacht werden. Wird besonderer Wert auf viel Stauraum, oder eine große Quadratmeterzahl gelegt? Außerdem ist eine Dachform auch aus genehmigungsrechtlicher Sicht nicht frei wählbar, sondern weitere Faktoren wie der Bebauungsplan des Standortes und Nachbarbebauung sind relevant für die Planung und Genehmigung des Daches oder dessen Ausbau.
Für den Einsatz und den späteren Ertrag einer Photovoltaikanlagen, oder Solaranlage sind folgende Punkte:
Bestimmte Dachformen sind daher besser für einen optimalen Energieertrag aus Solarelementen geeignet als andere.
Ein Pultdach mit Südausrichtung eignet sich beispielsweise besser als ein Walmdach mit vier Dachflächen. Auch die Nachrüstung des bestehenden Daches durch eine Photovoltaik-Anlage sollte gut geplant werden.
Weitere Informationen zu Photovoltaik hier.
Das Steildach kann beim Thema Innenausbau eine enorme Flexibilität für Bauherr*innen bieten.
Im Gegensatz zu Flachdachkonstruktionen – bei denen ein Aus- oder Aufbau meinst genehmigt werden muss und zusätzlich oft sehr kostenintensiv sind – können Steildächer auch weniger aufwendig zeitverzögert zur Fertigstellung des Gebäudes ausgebaut werden.
Auch Altbestand kann wunderbar modernisiert und aufgewertet werden durch zusätzliche Fenster, die als natürliche Lichtquelle dienen. Dachgauben bringen mehr Nutzfläche und ermöglichen das aufrechte Stehen unter den schrägen Dachflächen. Der nachträgliche Ausbau mit Gauben bedarf allerdings einer Genehmigung. In der Gestaltung der Gauben unterscheidet man zwischen verschiedenen Ausführungen:
Anmerkung: Auch eine Flachdachgaube ist möglich
In der Ausgestaltung stehen verschiedene Dachpfannen, Schiefer und Metalle zur Verfügung.
Eine gute Dachdämmung ist ein Baustein eines ganzheitlichen Energiekonzeptes.
Besonders bei energetischen Sanierungsmaßnahmen kommt man nicht um eine Dachdämmung umher.
Grundsätzlich lässt sich bei der Steildachdämmung zwischen folgenden Arten
unterscheiden:
Hier finden Sie weitere Informationen zu den unterschiedlichen Dämmungen: Link
Hier finden Sie weitere Informationen zur energetischen Sanierung Energiesparverordnung (EnEV) und Fördermöglichkeiten durch die KfW.
Um Feuchtigkeitsschäden durch Niederschlag oder Feuchtigkeit aus dem Gebäudeinneren zu verhinder, muss ein Steildach gut belüftet werden. Luft strömt bei Steildächern vor allem an der Traufe – der Tropfkante am unteren Ende des Daches – unter die Dacheindeckung und muss am oberen Ende des Daches – dem First – wieder entweichen können. Eine diffusionsoffene Dämmung ermöglicht, dass Wasserdampf aus dem Inneren des Gebäudes entweichen kann. Eine fachmännische Ausführung und das korrekte Verhältnis von Außen- und Innendämmung verhindern Schimmelbildung am Gebäude.
Die klassische Art ein Steildach einzudecken ist der Dachziegel.
Diesen gibt es in vielen Varianten als Tonziegel oder Betondachstein in verschiedenen Farben und Beschichtungen.
Diese unterscheiden sich nicht nur in Materialität, sondern auch in der Herstellungsweise. Während Dachziegel aus Ton bei bis zu 1.200 Grad gebrannt werden, werden Dachsteine in der Herstellung bei rund 60 Grad getrocknet und im Anschluss für rund 28 Tage trockengelagert. Die Eigenschaften unterschiedlichen Eigenschaften von Betondachstein und Tonziegel im im Überblick:
Ton-Dachziegel
– Können durchgefärbt werden, oder erhalten ihre Farbe durch eine Glasur oder Engobe
– Bei engobierten Dachziegeln handelt es sich um eine matte Beschichtung
– Dachziegel haben einen hohen Energieaufwand in der Herstellung
– sind meist kostspieliger als Dachsteine aus Beton
– sind wenig anfällig für Moos und Algen
Beton-Dachstein
– werden am häufigsten im Steildach eingesetzt
– erhalten ihre Farbe durch Pigmente im Material
– sind meist günstiger als Dachziegel
– bieten gute Eigenschaften für den Lärmschutz
– Sind sehr frostbeständig
– Betondachsteine sind anfälliger für Moos, Flechten und Algen als Tonziegelsteine
Hier finden Sie weitere Informationen zu Dachziegeln – und Steinen sowie deren Herstellung.
Neben Dachziegeln und Steinen gibt es noch weitere Möglichkeiten der Dacheindeckung. Zum Beispiel durch leichte und witterungsbeständige Wellplatten, oder Dachplatten, die ein komplett ebenes Erscheinungsbild mit nahtlosen Übergängen von Dach zu Fassade ermöglichen. Auch Schiefer erfreut sich nach wie vor als klassisches Naturmaterial einer hohen Beliebtheit. Insbesondere bei alten oder denkmalgeschützten Gebäuden oder ländlichen Einzugsgebieten wie der Eifel.
Die Dachbegrünung wird bei Bauherr*innen immer beliebter. Auch Ihr Steildach kann begrünt werden, jedoch ist die Dachbegrünung ab 15° Dachneigung aufwendiger und bedarf zusätzliche Maßnahmen wie eine Schubsicherung durch zusätzliche Lattung. Gerne beraten wir Sie persönlich zu Ihrem Projekt Dachbegrünung.